German Model United Nations 2023

Erfahrungsbericht (Delegation 2022/23)

Berlin, du bist so wunderbar...

 

Ende Februar hat es uns in die Hauptstadt verschlagen, um uns noch einmal in unseren diplomatischen Künsten zu proben und an der 4-tägigen German Model United Nations (GerMUN) teilzunehmen. Sozusagen das deutsche Ebenbild zur NMUN, und unser letzter Stopp, bevor es nach New York ging. Die Prozedurregeln in der GerMUN waren unterdessen auch die gleichen wie bei der NMUN, es war also eine großartige Probe für unsere Vorbereitung in den wöchentlichen Treffen bis dahin. Am 16. Februar trudelten wir, dank der Deutschen Bahn, so langsam in der Jugendherberge Berlin Wannsee ein, wo die Konferenz stattfand und wir übernachten würden. Es folgte eine Eröffnungszeremonie, wo sich unteranderem viele ehemalige Delegierte, die dieses Jahr als Chair oder Haupt-Delegierter zurückgekehrt sind, vorstellten und von ihren Erfahrungen erzählten. Wir hatten unsere Positionspapiere geschrieben und unsere Eröffnungsreden vorbereitet und kurzerhand ging es auch schon los; die ersten Sessions fingen an, und die GerMUN hatte offiziell begonnen.

 

Unsere Delegation vertrat in drei Komitees die verschiedensten Länder, von Russland über Großbritannien bis hin zu St. Lucia. Dementsprechend ging es in den vier Tagen über die verschiedensten Themen und Positionen. Der Sicherheitsrat der VN (UNSC) beschäftige sich mit dem Schutz der zivilen Bevölkerung, robuste Friedensmandate in Krisensituationen, und der Situation in der D.R. Kongo. Das VN-Entwicklungsprogramm (UNDP) traf unterdessen Entscheidungen zu Klimawandelresilienz, Energie-Lücken in ländlichen Räumen, und nachhaltigen Transport innerhalb von Städten als Brücke zur Weiterentwicklung. Die General Versammlung (UNGA), das weitaus größte Komitee, diskutierte dafür die kontinuierliche Beseitigung von Armut in dieser Dekade, die Durchsetzung der Konvention über die Rechte für Menschen mit Behinderungen, und die Entwicklung neuer Telekommunikation und Information im Zusammenhang mit der Internationalen Sicherheit. Es wurden Reden gehalten, an Arbeitspapieren geschrieben, diskutiert und kollaboriert, bis es in den jeweiligen letzten Sessions zur Abstimmung kam; in den 3 Komitees wurden insgesamt 8 Resolutionen verabschiedet.

 

Unterdessen traf sich unsere Delegation jeden Abend um über die Ereignisse am Tag zu reden und bei möglichen Problemen über nächste Schritte zu beraten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, in allen drei Komitees gewann Heidelberg einen Peer Award; Auszeichnungen, über die das jeweilige Komitee als ganzes gewählt hatte. Natürlich durften auch die Socials nicht zu kurz kommen. Am zweiten Abend probten wir unser Wissen in einem Pub-Quiz über die Vereinten Nationen. Der Heidelberger Tisch verlor haushoch, aber das erklärten wir uns damit, dass unsere Konzentration schon in den Komitees aufgebraucht wurde. Am dritten und letzten Abend wurde eine kleine Disco im Keller der Jugendherberge veranstaltet, wo wir es nochmal kräftig krachen lassen haben, gefolgt von einem sehr kurzem, kalten Badegang im malerischen Wannsee.

 

Im Zug zurück nach Heidelberg fand sich dann eine Delegation wieder, deren Zusammenhalt als Gruppe deutlich verbessert wurde, mit angefachter Neugier und Vorfreude auf New York.

 

Verfasst von Laurenz Schuler (Delegation 2023)